Dienstag, 15. März 2016

Here we stand or here we fall; history won't care at all



Letztens abends, bevor sich die letzten Sonnenstrahlen verzogen haben, haben wir einen Spaziergang in der Gegend gemacht, in der ich aufgewachsen bin. Dieses alte Feld, umzäumt von einem hohen, grünen Zaun, liegt abseits der Siedlung, in der ich meine Kindheit verbracht habe.

Das Feld war stets tabu für uns. Aber wie Kinder nunmal so sind, siegte unsere Neugier, und wir unternahmen viele Sommer und auch Herbste damit, das Gelände zu erkunden.

Vor einigen Jahren trohnte noch eine riesige, verfallene Villa mitten zwischen alten Bäumen und Schutt. Weil sie aber als baufällig galt, wurde sie schließlich irgendwann niedergerissen. Zurück blieben nur einige alte Rohre, ein bischen Beton und die Erinnerung an verbotene, dunkle Sommernachmittage, an denen wir zwischen den halbhohen Mauern und Treppen, die ins Nichts führten, herumkletterten.

Heute ist der Zaun, der mir als Kind unüberwindbar vorkam, nur noch rostig und die grüne Farbe ist verblichen. An den meisten Stellen sind Löcher in den Maschendraht geschnitten, und die Natur hat sich das Gelände zurückerobert.
Lediglich ein paar Jogger und Herrchen mit ihren Hunden statten dem Feld einen Besuch ab. Die Erinnerungen sind hier so greifbar für mich - Die Gerüche, die Geräusche der Züge, die ganz in der Nähe vorbeibrausen, die Vögel, die hier lauter zu zwitschern scheinen als anderswo. Hier war ein Platz für Abenteuer, für wilde Geschichten. Hier hat man gelernt, dass man sich auch mal über Verbote hinwegsetzten muss, um über den Tellerrand blicken zu können.
Zurück bleibt nur eine wilde Wiese und ein paar Steine und etwas Metall.

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